St. Cyriakus StraßdorfSt. Cyriakus


Anfahrt/Parkempfehlung:
St. Cyriakus Straßdorf, Donzdorfer Str. 19, 73529 Schwäbisch Gmünd
Parkempfehlung: Donzdorfer Straße

„Unter dem Donner der Kanonen ertönt die Friedensglocke. Mitten in blutiger Kriegsarbeit wird ein Werk des Friedens vollbracht“, so kommentierte die Rems-Zeitung die Einweihung von St. Cyriakus im Mai 1915. Die alte Kirche war bereits in den 1880er Jahren als zu klein befunden worden. Beim Bahnhof vermutete man die Herausbildung eines neuen Ortszentrums, und so bestimmte man dort den Platz für einen Kirchenneubau.

Der Patron der Kirche, Sankt Cyriakus (griech. „dem Herrn gehörend“), war Märtyrer, unter Kaiser Diokletian um 304 in Rom enthauptet.
Heute stellt dieser Kirchenbau ein einzigartiges Zeugnis dar: Zum einen fällt die Bauzeit in den Ersten Weltkrieg, zum anderen sind Kirchenbauten jener Zeit geprägt vom neugotischen Stil. Doch im Fall der neuen Straßdorfer Kirche wurde dem jungen talentierten Architekten, Hans Herkommer, freie Hand gelassen. Er verwirklichte bis in viele Details hinein Prinzipien des Jugendstils und Art Deco (Ausmalungen im Chor durch Alois Schenk) als die aktuelle, zeitgenössische Kunstform der damaligen Zeit.

Bein Eintritt in die Kirche fasziniert das großzügige Tonnengewölbe, das die Blickrichtung auf Altar und Apsis des Chorraumes lenkt. Der Hochaltar ist ein Werk von Hans Kaiser (Iggingen) mit einem wuchtigem doppelten Säulenaufbau mit prächtig verziertem Rundbogenportal: ein Meisterwerk des Jugendstils. Auch der Entwurf für das byzantinische Christus-Mosaik stammt von Hans Kaiser, der wunderschöne rundtempelartige Tabernakel wurde aus Metall mit Grubenschmelz und Emaileinlagen von Vincenz Hörner aus Schwäbisch Gmünd geformt. Darüber erhebt sich die Altarkuppel, ausgemalt mit paradiesischen Pflanzenornamenten, gipfelnd im Gotteslob der Cherubim. An den Wänden um den Hochaltar führen 16 Heilige „zu Christus und zur Kirche“, gemalt im Stil des Pointillismus von Alois Schenk.

Nicht alle Pläne des Architekten wurden auch ausgeführt. So sollte die Kirche ursprünglich zwei Türme bekommen, innen ganz bemalt werden und die Sitzbänke waren ursprünglich grün getönt.

Im Sommer 2006 erhielt die Kirche eine 18 cm starke Stahlplatte als neue Unterkonstruktion für den abgesunkenen Fußboden.

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