Johanniskirche Schwäbisch GmündJohanniskirche


Anfahrt/Parkempfehlung:
Johanniskirche, Johannisplatz 1, 73525 Schwäbisch Gmünd
Parkempfehlung: Parkhaus Parler Markt, Traubengässle 6 (P2)

Die romanische Johanniskirche ist der Edelstein unter den Kirchen in Schwäbisch Gmünd. Erbaut wurde sie zur Stauferzeit, zwischen 1210 und 1250 durch eine Gruppe aus Sachsen gekommener Steinmetze. Bedeutsam ist die reiche, überbordende Fassadenplastik. Die thronende Gottesmutter am Südwesteck ragt heraus (Original steht heute rechts vom Altar), es faszinieren das seitliche Löwen-Portal, daneben die Kreuzigungsgruppe, das Hauptportal mit dem für die Romanik typischen am Kreuz thronenden Christus, die Jagd- oder Georg-Szene an der Westwand, die Fratzen, Ungeheuer und vielen Tierdarstellungen an den Seitenfriesen (Schweinsköpfe mit Drachenschwänzen, Vogelköpfe mit Fischschwänzen, Lilien, Vögel, Drachen, Menschenköpfe, Pelikane, Eulen, geflügelte Tiere und Affen). Als „schönster romanischer Kirchturm in Schwaben“ galt der Johannisturm im 19. Jahrhundert, und 1870 wurde er bereits in einer Londoner Architekturzeitschrift abgebildet.

Die Johanniskirche in ihrer heutigen Gestalt ist zugleich ein Zeugnis des Historismus des 19. Jahrhunderts. Damals wurden die in der Gotik angehobenen Seitenschiffe wieder abgesenkt, ein gotisches Westfenster durch eine kleine, romanische Rosette ersetzt und der gotische Chor durch einen neoromanischen Chor mit byzantinisch anmutender Apsis. Kräftige Farbhöhungen in Gold und Gelb vermitteln hier den Eindruck von Mosaiken. Der Innenraum wurde von der barocken Ausstattung befreit und so gestaltet, wie eine romanische Kirche nach der damaligen Meinung zu sein hatte, bis hin zur Ausmalung durch Karl Dehner aus Rottenburg am Neckar.

Georg Dehio charakterisiert 1908 die Johanniskirche als „Hauptbeispiel des wurzelechten schwäbischen Spätromanismus, das Ornament will auch gegenständlich der Phantasie zu tun geben, auch auf den Fensterbänken kauern die Ungeheuerchen...“.

Orgel | Disposition


Carl Gottlob Weigle (Stuttgart) 1880.

Weigle lernte den Orgelbau bei seinem Onkel Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg. Walcker, zu jener Zeit der wohl führende Orgelbauer in Deutschland, gilt als der Erfinder der sogenannten mechanischen Kegellade, die auch in diesem Instrument verwendet ist.

Die nahezu vollständig historisch erhaltene Orgel wurde 2012 von Orgelbau Johannes Klais (Bonn) restauriert und von Weihbischof Dr. Johannes Kreidler am 24. Juni 2012 geweiht.

I. Manual C-f’’’

1. Principal 8’
2. Viola di Gamba 8’
3. Gedeckt 8’
4. Aeoline 8’
5. Oktav 4’
6 Flöte 4’
7. Mixtur 2 2/3’

II. Manual C-f’’’

8. Flöte 8’
9. Salicional 8’
10. Fugara 4’

Pedal C-d’

11. Subbass 16’
12. Oktavbass 8’

Koppeln (als Registerzüge): Man-Copplung I/II, I/Ped., II/Ped., Collectiv-Zug

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