Augustinuskirche Schwäbisch GmündAugustinuskirche


Anfahrt/Parkempfehlung:
Augustinuskirche, Augustinerstraße 4, 73525 Schwäbisch Gmünd
Parkempfehlung: Parkhaus Parler Markt, Traubengässle 6 (P2)

Nach der Säkularisation zunächst evangelische Garnisonskirche, ist die Augustinuskirche seit 1817 Pfarrkirche der evangelischen Gemeinde in Schwäbisch Gmünd. Den Namen „Augustinuskirche“ trägt die Kirche erst seit 1934. Die evangelische Gemeinde setzte mit dieser Benennung ein Zeichen gegen die Nationalsozialisten als ein Bekenntnis zur gemeinsamen Grundlage beider christlicher Konfessionen und gegen die rassistische Schmähung des Kirchenvaters als „Afrikaner“.

Im Jahr 1284 gründeten Augustiner-Eremiten ihr Kloster zwischen dem heutigen Münster und der staufischen Stadtmauer. Die gotische Kirche entstand um 1309, der Chor wurde um 1432 nach Osten erweitert. Der gotische Bau wurde von 1755-58 durch Johann Michael Keller barockisiert, der auch verantwortlich für die vielen Barockfassaden der Gmünder Innenstadt ist. Aus dem gotischen Chorbogen wurde ein barocker Korbbogen, der durch eine schöne Schriftkartusche und einen musizierenden Engel geschmückt ist. Zu lesen ist dort das Chronogramm „Magne pater DepreCare pro nobIs aC singVLIs“ („Großer Vater, bitte für uns und für jeden einzelnen“), Hinweis auf die Jahreszahl 1758.
Die Rokoko-Stuckarbeiten entstammen der Wessobrunner Schule. Johann Anwander schuf die illusionistischen Scheinarchitekturen der Fresken an Decke und Wänden. Sie zeigen Szenen aus dem Leben des Hl. Augustinus: das Chorfresko zeigt seine Bekehrung, das Deckenfresko im Schiff seine Taufe und sein weiteres Leben, als Mittelpunkt aber die Heiligung des Augustinus durch Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist. Auch die Wandbilder im Chor und die Bilder an der Brüstung der Orgelempore geben das Leben des Heiligen wieder und stammen ebenfalls von Johann Anwander.

Der 1770-84 geschaffene 12 Meter hohe marmorierte Hochaltar trägt als Hauptschmuck ein großes Ölgemälde des Niederländers und damaligen Würzburger Hofmalers Oswald Ongers aus dem Jahr 1701.

Die heutige Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt Eule, Bautzen und wurde 2023 erbaut.

Orgel | Disposition


Hermann Eule Orgelbau 2023

Pedal
Untersatz 32' (Extension vom Subbass)
Subbass 16'
Bourdonbass 16' (Transmission aus II)
Violonbass 16'
Principalbass 8'
Flötenbass 8' (Ext. vom Subbass)
Cello 8' (Ext. vom Violonbass)
Octavbass 4' (Ext. vom Principalbass)
Posaune 16'
Trompete 8'
Clairon 4' (Ext. von Trompete 8)

Hauptwerk (1. Manual)
Salicional 16'
Principal 8'
Viola di Gamba 8'
Flöte 8'
Gedackt 8'
Octave 4'
Gemshorn 4'
Quinte 22/3'
Superoctave 2'
Mixtur 4f 11/3'
Cornett 2-4f 22/3'
Trompete 8'

Schwellwerk (2. Manual)
Bourdon 16'
Geigenprincipal 8'
Lieblich Gedackt 8'
Viola d'amour 8'
Vox coelestis 8' (ab c)
Harmonica 8'
Geigenoktave 4'
Traversflöte 4'
Dolce 4'
Nassat 22/3'
Flautino 2'
Terz 13/5'
Progressio 2-4f 2'
Trompette harmonique 8'
Oboe 8'

- Koppeln: I/P; II/P; II/I; II/II sub; II/I sub
- Spieltraktur (überwiegend) und Koppeln mechanisch, Registertraktur elektrisch
- Transmission, Untersatz elektrisch angesteuert, sowie einzelne große Prospektpfeifen
- Setzersystem EULE mit 9.999 Speicherplätzen
- gleichstufig temperierte Stimmung

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