St. Franziskus Schwäbisch Gmünd

Anfahrt/Parkempfehlung:
St. Franziskus, Franziskanergasse 3, 73525 Schwäbisch Gmünd
Parkempfehlung: Parkhaus City Center, Kalter Markt 18-26 (P1)
Das Gmünder Franziskanerkloster ist das wohl älteste Kloster der Minderbrüder in Deutschland. Möglicherweise kamen noch zu Lebzeiten des Franz von Assisi (1182-1226) Franziskaner nach Schwäbisch Gmünd. Erst mit der Erhebung der Klosterkirche zur Gmünder Pfarrkirche (1908) wurde der Hl. Franziskus zum Hauptpatron.
Außen zeigt die Kirche die Strenge und Schmucklosigkeit einer mittelalterlichen Bettelordenskirche mit spätromanischen Architekturdetails, so das Rundbogenportal an der Westfront (Hauptportal). Der Chor ist frühgotisch mit geradem Abschluss. Im Inneren ist das gotische Kreuzrippengewölbe noch erkennbar. Die Kirche wurde ab 1717 barock umgestaltet. Betraut war damit Eusebius Moosbrugger aus Au im Bregenzer Wald, der also aus der berühmten Vorarlberger barocken Baumeisterschule stammt. Moosbrugger, selbst Mitglied des Franziskanerordens, schloss die gotischen Ostfenster bis auf deren obersten Teil, sorgte aber dafür, dass die Kirche von Süden mit Licht durchflutet wird.
Im Blickpunkt steht der Hochaltar mit der Zentralfigur „Maria vom Siege“. Als Baldachin-Altar ist er eine der markantesten und bedeutendsten Zeugnisse der deutschen Rokoko-Altarbaukunst. Er ist vermutlich ein Werk von Dominikus Zimmermann. Sicher ist, dass die Seitenaltäre um 1751/52 von Zimmermanns Schüler, dem Franziskanerbruder Anton Pfister, stammen. Die Altarblätter dieser Seitenaltäre werden dem Gmünder Maler Johann Georg Strobel zugeschrieben. Sie zeigen rechts den Hl. Franziskus, wie er die Wundmale Christi empfängt, im Bild darüber die Hl. Ursula, sowie rechts Anna mit Maria, darüber die Heiligste Dreifaltigkeit.
Die Fresken schuf Josef Wannenmacher aus Tommerdingen (Ulmer Alb). Dieser Maler ist bekannt geworden durch die Ausmalung der Stiftskirche und Bibliothek von St. Gallen, hat aber auch in Gmünd weitere Beispiele seiner Kunst hinterlassen (in St. Katharina und St. Leonhard und an der Mohrenapotheke am Marktplatz). Die Deckenfresken zeigen Franziskus, der wie Elias auf feurigem Wagen in den Himmel entrückt wird, zeigen ihn segnend auf dem Rokoko-Thron, und schließlich seine Aufnahme in den Himmel.
An der Orgelempore ist die bedeutende Rolle der Musika in drei Gemälden dargestellt: St. Cäcilia an der Orgel, Tanz und Harfenspiel Davids, sowie der Empfang des siegreichen Jephta durch seine musizierende Tochter Miriam. Die Orgel selbst (35 Register, 3 Manuale und Pedal) wurde 1960 von der Firma E.F. Walcker (Ludwigsburg) eingebaut.
Walcker, Ludwigsburg, 1960, 35 Register
I. Hauptwerk (C – g´´´)
Zartpommer 16’
Prinzipal 8’
Spitzgedackt 8’
Oktav 4’
Gemshorn 4’
Rohrquinte 2 2/3’
Waldflöte 2’
Hornpfeife 3fach
Mixtur 8fach 2’
Helltrompete 8’
II. Schwellwerk (C – g´´´)
Rohrflöte 8’
Violgedackt 8’
Ital. Prinzipal 4’
Nachthorn 2’
Terzflöte 1 3/5’
Quintlein 1 1/3’
Scharff 5fach 2’
Dulcian 16’
Cor anglais 8’
Liebl. Clarino 4’
Tremulant
III. Kronpositiv (C – g´´´)
Copel 8’
Quintate 8’
Feldflöte 4’
Prinzipal 2’
Hörnle 2fach
Feine Zimbel 2fach
Vox humana 8’
Schalmey 4’
Tremulant
Pedal (C – f´)
Prinzipalbass 16’
Subbass 16’
Flötenbass 8’
Choralbass 4’
Hintersatz 5fach
Posaune 16’
Tromba 8’
Koppeln: III/II, III/I, II/I, I/Ped., II/Ped., III/Ped.
Schleifladen, mechanische Spieltraktur, elektro-pneumatische Registertraktur, Jalousieschweller
2 freie Kombinationen, 1 Pedal-Kombination, Zungen ab, Man. 16’ ab, Tutti